Als Wegwerftiere bezeichnen wir von der Guxhagener Katzenhilfe die Tiere, die irgendwie entsorgt, also die z.B. an einen Zaun gebunden werden, in einem Karton abgestellt oder auf einem Parkplatz ausgesetzt werden. Das ist eine strafbare Handlung nach dem Tierschutzgesetz.
Und wie so oft geschehen …
… stellen wir fest, dass wir plötzlich von sofort auf gleich helfen sollen, ohne den genauen Sachverhalt zu kennen.
Und genau das ist das Problem von uns Tierschützern. Fast tagtäglich wird über ein Tierdrama irgendwo auf der Welt berichtet. Aber wenn wir dann auf ein Tierproblem in unserer Region stoßen, dann muss es sehr dramatisch sein, schon fast im Unvorstellbaren angesiedelt sein, um publiziert zu werden.
Und so kümmert es fast niemanden, wenn Katzen in verschmutzten und verwahrlosten Wohnungen ohne Freigang gehalten werden. Diese Katzen sind traumatisiert, krank, unterernährt und in einem schlechten Fellzustand. Wenn dann noch das Frauchen eine Freiheitsstrafe verbüßen muss oder das Herrchen in ein Therapiezentrum eingewiesen wird, dann ist die Not für die Katze groß. Dann melden sich Pfleger, Ämter oder Behörden und suchen bei uns Hilfe. Und wir helfen. Nicht immer sofort, weil uns der benötigte Platz fehlt oder wir versuchen, einen Übergabetermin hinauszuschieben. Oder wir helfen durch eingehende Beratung.
Bei solchen Fällen konnten wir zum Schutze der Persönlichkeit des Tierhalters nicht in die Öffentlichkeit gehen und müssen aus diesem Grund auf Spenden verzichten, die wir aber für unsere Arbeit dringend benötigen.
Katzen aus schlechter Haltung gerettet.
Dies ist auch der Grund, dass die Geschichte vom Katerchen „Männlein“ unter unseren Helfern für große Betroffenheit sorgte. Männlein wurde aus der Messi-Wohnung heraus gerettet, obwohl die Behörden über das Schicksal von Mensch und Tier Bescheid wussten. Es geht ihm mittlerweile super gut, das sind die freudigen Ereignisse im Alltag eines Tierschützers.
Bild links Männlein nach der Rettung – Bild rechts Männlein heute.
Motte ist kastriert und tätowiert. Sie lebt bei uns im Garten. Egal wie das Wetter ist, ins Haus geht sie nicht. Dafür sucht sie sich eines der Schutzhäuschen auf dem Grundstück auf – auch bei strenger Kälte.
Gestern haben wir, so Dieter Büchling, auf Grund eines Hinweises eines Sozialdienstes zwei Edelkatzendamen übernommen. Der Katzenhalter war schwer erkrankt und konnte die artgerechte Haltung nicht mehr garantieren. Familienangehörige waren nicht bereit, die Versorgung zu übernehmen. Da beide Katzen weder kastriert noch gechippt und geimpft waren, müssen sie in der Pflegestelle aufgepäppelt und medizinisch betreut werden.
Johanna Büchling von der Pflegestelle Guxhagen berichtet, da ist auch noch der rote Kater Karl, auch liebevoll Karlchen genannt, der mindestens zweimal vermittelt war und immer wieder zurück zur Katzenhilfe kam, also ein regelrechter Bumerang. Karlchen ist ein wunderbarer roter Kater, der seinen eigenen Kopf hat. Man könnte sagen, er ist ein Dickkopf. Wenn man längere Zeit mit ihm zusammenlebt und seine Eigenarten akzeptiert, ist er ein liebevoller Kater, der in jede offene Tür oder Öffnung seinen Kopf reinstecken. Und so entwickelt er sich zum Gnadenbrottier, der noch lange beim Verein leben wird.
Durch den langen und warmen Sommer haben die unkastrierten Freigänger und Streuner sich nochmals gepaart und jetzt Anfang Oktober ihre Kitten zur Welt gebracht. Einige dieser Katzenkinder konnten in den Pflegestellen der Guxhagener Katzenhilfe aufgenommen werden.
Durch den Kontakt über einen Sozialdienst wurde die 14-jährige rotweiße Katzendame Katja bei uns abgegeben, weil das Frauchen durch Räumungsklage ihre Wohnung aufgeben musste. Durch den Stress verweigerte sie das Fressen und muss jetzt medizinisch behandelt werden.
Ein anderer Fall, über den Nadine Schröter und Dirk Strämke berichten, ist „Kater Bobby“. Er musste aus einem sehr verdreckten Haushalt eines Alkoholikers und psychisch kranken Mannes gerettet werden. Bobby konnte mit Hilfe eines befreundeten Nachbarn aus der Wohnung geholt werden. Auch hier wussten die Behörden Bescheid und reagierten nicht. Der andere Kater aus dieser Messi-Wohnung wurde 5 Tage zuvor herausgeholt, hat aber nicht überlebt und musste mit einem Gewicht von nur noch knapp 2 kg eingeschläfert werden. Dies sind nur zwei von vielen Situationen, zu denen unser Verein um Hilfe gerufen wurde, frei nach unserem Leitspruch
„Tiernot – sehen – und handeln“
Zurzeit führt der Verein die Kastrations- und Kennzeichnungswochen zum Tierschutzsonderpreis durch – siehe auch www://Guxhagener Katzenhilfe.de.
Die Guxhagener Tierschützer, so der 1. Vorsitzende Dieter Büchling, helfen bei aktuellem Tiernotstand, Tierleid, sozialem Tierschutz, Gnadenbrot- und Handicapkatzen sowie Unterstützung bei Kastrationen. Außerdem wird Beratung und Hilfe bei Tiernotständen angeboten. Die Aktiven der Guxhagener Katzenhilfe sind alle ehrenamtlich tätig. Sehr oft werden sie um Hilfe gerufen, wenn Andere Feierabend haben oder nicht erreichbar sind. Ohne die Arbeit der kleinen Tierschutzvereine mit ihren privaten Pflegestellen wäre der Tierschutz in unserer Region nicht umsetzbar. Das finanzielle Korsett bilden die Beiträge der Mitglieder und Paten sowie die Zuwendungen tierfreundlicher Spender.
Spenden können auf das Vereins- und Spendenkonto Kreissparkasse Schwalm – Eder IBAN Nr. DE40 5205 2154 0042 0011 15 und SWIFT-BIC HELADEF1MEG eingezahlt werden.